Was tut uns in stressigen Phasen gut?

Was tut uns in stressigen Phasen gut?

Vermutlich jeder von uns kennt so Lebensphasen, in denen alles total anstrengend und stressig ist. Wo wir nicht mehr wissen, wo uns der Kopf steht und wie wir uns kaum noch Zeit für uns selbst oder etwas Schönes nehmen, weil wir einfach nur noch funktionieren. Ich selbst war mal ein Jahr lang krankgeschrieben, weil vor lauter Stress gar nichts mehr ging. Burnout. Juhu! Und damit es gar nicht erst so weit kommen muss - bei dir und bei mir - ist es in stressigen Zeiten umso wichtiger, Strategien und Praktiken zu finden, die uns helfen, unser emotionales und psychisches Wohlbefinden zu fördern. Hier sind einige Dinge, die wir in stressigen Phasen tun können:

Rückzug und Alleinsein

Es ist vollkommen in Ordnung, sich zurückzuziehen und Zeit für sich selbst zu brauchen. Manchmal ist es nötig, allein zu sein, um sich von dem ganzen Stress, den Meinungen und auch von anderen Menschen zu erholen. Regelmäßige Rückzugszeiten helfen dir, deinen Stress abzubauen und deine innere Balance wiederherzustellen. Egal, ob du meditierst, liest oder einfach nur die Stille genießt – gönn dir diese Auszeiten, um dich zu regenerieren. Es hilft übrigens schon, wenn du dich ein Mal am Tag ganz bewusst für 10 Minuten irgendwo in Stille hinsetzt und einfach NICHTS tust. Wirklich gar nichts. Nicht reden, Handy weg... einfach nur die Augen schließen und nichts machen. Keinerlei Ablenkung.

Naturerlebnisse

Die Natur hat eine beruhigende Wirkung auf uns. Ein Blick ins Grüne entspannt und erdet uns und schenkt uns neue Energie. Ob beim Spazierengehen, beim Hören von Vogelgezwitscher oder einfach beim Sitzen im Freien – die Natur hilft uns ganz wunderbar dabei, Stress abzubauen und wieder zu uns selbst zu finden. Gönn dir die Zeit (z.B. in der Mittagspause oder nach Feierabend) in einem Park, im Wald, am Wasser zu sitzen und dich einfach nur in der Natur umzusehen. Das kann unglaublich entspannend sein. In schwierigen Phasen kann uns das förmlich das Leben retten. In der Natur bekommen wir nicht nur neue Ideen wie wir z.B. ein Problem lösen können, sondern tanken auch so viel neue Kraft, dass wir besser durch stressige Tage kommen. 

Achtsamkeit und Meditation

Achtsamkeit hilft uns, im Moment zu leben und uns auf die eigenen Empfindungen zu konzentrieren. Hast du schon einmal versucht, dich beim Gehen durch eine überfüllte Einkaufsstraße nur auf deine Schritte zu konzentrieren und wie deine Füße den Boden berühren? Oder in einem Meeting ganz bewusst wahrzunehmen, dass du plötzlich flach atmest und verspannst - um dann ganz bewusst die Schultern loszulassen und tiefer in den Bauch zu atmen? Je öfter du solche Praktiken übst, desto leichter fallen sie dir. Meditation kann ebenfalls wunderbar sein, um innere Ruhe und Gelassenheit zu fördern. Es gibt super schöne geführte Meditationen, die uns helfen einen klaren Kopf zu bekommen, Entscheidungen zu treffen oder einfach nur unseren Geist zu entspannen. Ich kann dir von Veit Lindau die Medi "Lass den Scheiß los" wärmstens empfehlen... 

Gesunde Grenzen setzen

Es kann herausfordernd sein, Grenzen zu setzen. Oft fühlen wir uns verpflichtet, die Erwartungen anderer zu erfüllen, was dazu führen kann, dass wir uns selbst und unsere Bedürfnisse völlig vernachlässigen. Aber mal ehrlich: Wie willst du für andere Menschen da sein können, wenn du keine Energie mehr hast? Du musst also immer erst für einen eigenen vollen Akku sorgen, bevor du für andere da sein kannst. Deshalb ist es wichtig, zu lernen, die eigenen Grenzen zu erkennen und offen zu kommunizieren. Übe, „Nein“ zu sagen, wenn du dich überfordert fühlst oder einfach nicht willst. Wie das geht, erfährst du hier

Kreativer Ausdruck

Kunst, Musik, Schreiben oder andere kreative Betätigungen sind hervorragende Möglichkeiten, um Gefühle und Empfindungen auszudrücken. Kreativität kann nicht nur ausgleichend wirken, sondern hat auch therapeutische Vorteile. Ich weiß was du jetzt denkst: Wie soll ich mir für sowas auch noch Zeit nehmen?! Vor allem wenn du Klarheit brauchst, kann ich die Malen oder Schreiben sehr ans Herz legen. Hast du schon mal nur mit Strichen und Linien deine Gefühle heraus gemalt?! Indem du einfach die richtigen Farben und Formen für das was bei dir los ist zu verwenden? Auch Probleme lassen sich so wunderbar darstellen, mit allen Einflussfaktoren die dazu gehören. Manchmal muss erst alles aus uns heraus, bevor wir klar sehen können. 

Routinen

Strukturierte Tagesabläufe geben vielen von uns ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität. Wenn du weißt, was dich erwartet, fühlst du dich oft wohler und kannst dich emotional vorbereiten. Eine klare Routine kann dir helfen, deinen Tag zu organisieren und Stress von vorn herein zu reduzieren.

  • Was ist wirklich wichtig heute? 
  • Wann ist der beste Zeitpunkt dafür? 
  • Kannst du manche Dinge mit einander verbinden? 

Gesunde Ernährung und Bewegung

Du kennst das bestimmt auch in stressigen Phasen... da haut man sich mal eben schnell "irgendwas" in den Bauch und sei es eine Tafel Schokolade, um mit mehr Energie durch die nächste Stunde zu kommen. Eine ausgewogene Ernährung ist aber wichtig für dein Wohlbefinden. Mach dir lieber schon am Vorabend mehr zu Essen, um mittags etwas Gutes zu dir zu nehmen. Kaufe dir Obst als "Fingerfood" für frische Energie (statt Schoki). Bereite dir einen Salat vor und stell dir schon mal dein Lunchpaket bereit.

Auch Bewegung ist super wichtig, einfach um den ganzen Stress und Druck wieder abzubauen. ABER! Wenn du jetzt wie bescheuert losrennst und deinen Körper ganz extrem auspowerst, pusht das dein Adrenalin und Cortisol nur noch weiter hoch. Setze stattdessen in solchen Phasen auf sanfte Bewegung durch Radfahren, Yoga, Tanzen oder Spaziergänge. Dies baut Spannungen in deinem Körper ab und stresst dich nicht noch zusätzlich. Wähle also Sportarten, die dir Energie geben, anstatt dich auszupowern. Falls es dir möglich ist, fahre in solchen Phasen mit dem Rad zur Arbeit oder laufe zu Fuß. Diese Zeit tut deinem Körper schon unglaublich gut und reduziert deinen Stress nachhaltig. 

Entspannungstechniken

Techniken wie Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder sanftes Yoga helfen dir, deinen Körper zu entspannen und Stress abzubauen. Yoga oder Faszientrainig dehnt deine verkrampften Muskeln. Qigong bringt deine Energie wieder ins Fließen. Atemtechniken signalisieren deinem Körper, dass er nicht mehr auf der Flucht ist, sondern nun wieder zur Ruhe kommen kann. Es gibt viele wunderbare Techniken, die dein Gefühl von innerer Ruhe und Ausgeglichenheit fördern können. Welche davon magst du am liebsten?

Ich bin ehrlich: Jeder Mensch ist einzigartig, und was für den einen funktioniert, muss nicht unbedingt für den anderen gelten. Versuche etwas zu finden, das den kleinstmöglichen Einsatz für dich bedeutet (also dich nicht noch mehr stresst und dich Zeit kostet), dir aber den größtmöglichen Effekt bringt. Und das Wichtigste: Versuche tief zu atmen und zwischendurch deine Muskeln bewusst zu entspannen... das macht schon ganz ganz viel aus! 

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