Wildbienen-Porträt: Die fuchsrote Sandbiene Andrena Fulva

Wildbienen-Porträt: Die fuchsrote Sandbiene Andrena Fulva

Gestern habe ich in meinem Garten endlich ein paar verschiedene Wildbienen entdeckt. Sie haben wegen dem kühlen Wetter wirklich lange auf sich warten lassen.

Eine von diesen Bienchen möchte ich euch nun vorstellen. Die Fuchsrote Sandbiene (Andrena Fulva). Auf meinem Beitragsbild ist ein Weibchen zu sehen – mit ihrem fuchsroten puscheligen Hinterteil sieht sie wirklich sehr niedlich aus.

Die Männchen werden rund 9-12 mm groß, während die Weibchen sogar bis zu 14mm groß werden können. Durch ihr puscheliges fuchsrotes Haar am Thorax (Brust-Teil, an dem Flügelchen und Beinchen angewachsen sind) und am Hinterleib, ist sie sehr auffällig und leicht zu identifizieren. Ansonsten ist ihr restlicher Körper schwarz.

Werden diese Bienchen älter, verblasst die Farbe übrigens von leuchtend orange-rot zu einem ausgeblichenen gelb/grau. Ich würde diese Biene eher als pummelig beschreiben… nicht wie eine Hummel, aber auch nicht schlank gebaut.

Mein Bienchen hat seinen Rüssel in eine Birnen-Blüte getaucht. Die Fuchsrote Sandbiene ist nämlich (im Gegensatz zu anderen Wildbienen) nicht sonderlich wählerisch, was die Auswahl an Blüten betrifft. Die Weibchen sammeln Pollen und Nektar an vielen Frühblühern und Obstbäumen. Dabei haben sie aber auch eine Vorliebe: Johannisbeersträucher. Leider blühen meine ganzen Johannisbeersträucher aktuell nicht. Aber wenn es so weit ist, sind diese Sandbienen bestimmt auch dort unterwegs.

Die Fuchsrote Sandbiene nistet im Boden. Ihr findet sie teilweise unter eurem Rasen (kleine Löcher im Boden, an kargen Stellen), aber eher noch an Wald- oder Wegesrändern. Eigentlich leben diese Bienen alleine, die können aber tatsächlich auch Kolonien bilden, die aus vielen hundert Nestern bestehen. Leider weiß ich nicht, welche Faktoren die Wahl von Einzel-Nestern oder Kolonien begünstigen.

Diese Sandbienenart mag übrgens nur wenig gepflegten und löchrigen Rasen… Ich denke, deshalb fühlt sie sich auch bei uns sehr wohl. Wir haben hinten im Garten viele hohe Tannen stehen, es erinnert tatsächlich an einen Wald… unterhalb der Bäume wächst entweder nichts oder Efeu. Rasen findet man in dieser Ecke des Gartens kaum. Außerdem haben wir einige Stellen, die an Trampelpfade erinnern. An ihnen wächst nichts. Auch das mögen die fuchsroten Sandbienen sehr gerne.

Wollt ihr einen schönen Lebensraum für Wildbienen und besonders die Fuchsrote Sandbiene erschaffen, ist es wichtig, dass es Orte in eurem Garten gibt, die nicht allzu bewachsen sind und auch nicht zu feucht. Wer ständig seine Fugen zwischen der Terrasse auskratzt oder flämmt, wird diese Biene vertreiben (oder gar grillen). Auch wer seinen Boden umgräbt (was generell nicht zu empfehlen ist, aber dazu schreibe ich noch einmal einen anderen Beitrag) oder ihn ständig düngt und bewässert, zerstört den Lebensraum dieser Wildbienenart.

Die Fuchsrote Sandbiene fliegt übrigens in etwa von März bis Mai, obwohl sie in diesem Jahr aufgrund der Witterung eindeutig später unterwegs ist als sonst.

Was mögen die Fuchsroten Sandbienen?

  • Naturbelassener Boden ohne Dünger, künstliche Bewässerung oder Umgraben
  • Trockene, warme Stellen, vorzugsweise in Südlage
  • Vegetationsarme Böden
  • Ungestörte Fugen zwischen Terrassenplatten oder an Gartenmauern
  • Johannisbeersträucher, Obstbäume und ungefüllte Frühblüher

Was schadet ihrem Lebensraum?

  • Flämmen oder häufiges Auskratzen von Fugen
  • Umgraben des Gartenbodens
  • Künstliche Bewässerung
  • Chemischer Dünger
  • Gefüllte Blüten
  • Dicht wachsender Rasen
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