
Raupen und ihre wundersamen Körper
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Dass aus einer Raupe ein Schmetterling wird, ist allgemein bekannt. Doch wusstest du, dass Raupen sowohl echte als auch falsche Beinchen haben? Sie besitzen sechs bis acht „echte“ Beine, die mit kleinen Haken ausgestattet sind, um sich an Blättern und anderen Oberflächen festzuhalten und zu klettern. Diese Beine sind spitz und hart und werden später zu den Beinen des Schmetterlings. Die restlichen Beine der Raupe sind weiche Bauchfüße, die mit feinen Haaren und Haken ausgestattet sind, um ein Abrutschen zu verhindern.
Ein faszinierender Aspekt ist die Anzahl der Muskeln in einer Raupe: Sie hat rund 4000 Muskeln, während der Mensch nur 629 besitzt. Kein anderes Insekt ist bekannt, das mehr Muskeln hat. Diese Muskeln sind notwendig, um sich fortzubewegen, da Raupen keinen einzigen Knochen in ihrem Körper besitzen.
Die Atmung und Wahrnehmung der Raupen
Raupen haben keine Lungen, sondern sogenannte „Spirakel“, kleine Öffnungen an der Seite ihres Körpers, die mit der Luftröhre verbunden sind. Durch ihre Bewegungen ziehen sie Luft ein und aus, wodurch sie automatisch atmen.
Interessanterweise besitzen Raupen 12 Augen, die jedoch weder Farben noch klare Formen erkennen können. Diese Augen dienen in erster Linie der Lichtwahrnehmung, sodass die Raupe quasi blind von einem Blatt zum anderen robbt.
Von der Raupe zum Schmetterling
Schmetterlinge legen ihre Eier auf Blättern ab, die ihren Nachkommen schmecken werden. Wer viele Schmetterlinge im Garten haben möchte, sollte Brennnesseln stehen lassen, da Arten wie der Kleine Fuchs, das Tagpfauenauge und andere hier ihre Eier ablegen.
Echte Seide wird von Raupen produziert und kommt aus einer Öffnung an ihren Lippen. Sobald sie mit Luft in Berührung kommt, härtet die Seide aus. Sie dient nicht nur dem Schutz, sondern hilft der Raupe auch, sich bei Gefahr wie ein Bungee-Jumper abzuseilen und später wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren.
Das Gedächtnis der Schmetterlinge
Wissenschaftler vermuten, dass Schmetterlinge sich an ihr Leben als Raupe erinnern können. Was eine Raupe erlernt hat, wie das Vermeiden bestimmter Gerüche, wird auch vom Schmetterling befolgt. Das ist erstaunlich, da sich der Körper der Raupe bei der Metamorphose in seine Einzelteile zerlegt und neu formt.
Das Bild zeigt vermutlich eine Raupe der Achateule.