Raupen und ihre wundersamen Körper

Raupen und ihre wundersamen Körper


Ok, dass aus einer Raupe ein Schmetterling (oder Falter) wird, brauche ich dir vermutlich nicht erzählen. Aber wusstest du, dass eine Raupe echte und falsche Beinchen hat? Sie hat sechs bis acht „echte“ Beine, mit denen sie sich mittels kleiner Haken an Blättern und anderen Oberflächen festhalten und klettern, bzw. sich vorwärts bewegen kann. Sie sind spitz und hart. Alle restlichen Beine sind nur Ausstülpungen (weiche Bauchfüße), die der Raupe mittels feiner Haare/ Haken helfen, nicht abzurutschen. Die echten Beine der Raupe werden später auch die Beine des Schmetterlings und sie befinden sich oben an ihrem Brustkorb.

Was ich aber noch viel faszinierender finde ist, dass Raupen rund 4000 Muskeln in ihrem Körper haben. Der Mensch besitzt nur schlappe 629 Muskeln. Kein anderes Insekt ist aktuell bekannt, dass mehr Muskeln hat. Die Raupe braucht sie aber, damit sie sich überhaupt vorwärts bewegen kann. Dafür hat eine Raupe, wie du vielleicht schon geahnt hast, keinen einzigen Knochen in ihrem Körper.

Die Atmung und Wahrnehmung der Raupen

Was eine Raupe ebenfalls nicht hat, sind Lungen. Stattdessen haben sie sogenannte „Spirakel“, die mit der Luftröhre verbunden sind. Das sind kleine Löcher an der Seite der Raupe (du kannst sie hier auf dem Foto sehen, wenn du genau hinschaust). Durch ihre Bewegung ziehen diese Löcher Luft in ihren Körper – sie atmet also mit ihrer Bewegung automatisch ein und aus. 

Raupen haben übrigens 12 Augen! Damit können sie aber leider nicht in Farbe sehen und auch keine richtigen Dinge erkennen. Diese Augen diesen erst einmal dazu, Licht wahrzunehmen. Sie robbt also quasi blind von einem Blatt zum anderen.

Von der Raupe zum Schmetterling

Schmetterlinge legen ihre Eier übrigens nur auf Blättern ab, von denen sie wissen, dass sie ihren Nachkommen schmecken werden. Wer viele Schmetterlinge im Garten haben will, sollte ein paar Brennnesseln stehen lassen (oder in einen Topf pflanzen). Der Kleine Fuchs, das Tagpfauenauge, Admiral, Landkärtchen und Distelfalter legen hier ihre Eier ab – und noch weitere heimische Schmetterlingsarten. Ohne Brennnesseln, keine Schmetterlinge! 

Dass echte Seide von Raupen gemacht wird, weißt du bestimmt. Aber wusstest du, dass die Seide aus einer Öffnung an ihren Lippen kommt? Sobald die Seide mit Luft in Berührung kommt, härtet sie aus. Die Seide dient aber zusätzlich zu ihrem Schutz. Wird die Raupe von einem Vogel überrascht, kann sie sich Bungee-Jump-artig fallen lassen und seilt sich an ihrem seidenen Faden ab. Später führt der Faden sie dann wieder zurück an den Ort, wo sie vorher war.

Das Gedächtnis der Schmetterlinge

Wissenschaftler gehen übrigens davon aus, dass sich Schmetterlinge an ihr Leben als Raupe erinnern können. Was eine Raupe erlernt hat (zum Beispiel die Vermeidung bestimmter Gerüche), befolgt auch ein Schmetterling weiterhin. Das ist tatsächlich extrem verwunderlich, weil sich der Körper der Raupe auf dem Weg zum Schmetterling quasi einmal ein seine Einzelteile zerlegt und wieder neu zusammen setzt.

Auf dem Bild ist vermutlich die Raupe einer Achateule.

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