
Hausmutter-Raupen: Von der Tag- zur Nachtaktivität
Share
Wusstest du, dass die meisten Nachtfalter ihre Flügel erst aufwärmen müssen, bevor sie fliegen können? Die Hausmutter ist im Vergleich zu anderen Nachtfaltern ein echter Schnellstarter, da sie ihre Flügel vibrieren lässt und sofort losfliegen kann.
Lebensräume und Aktivität der Raupen
Hausmutter-Raupen leben normalerweise an Pflanzen wie Brennnesseln, Weiden, Raps, Kohl, Brombeeren, Himbeeren oder Königskerzen. Diese Raupe hat jedoch ihren Platz an unserer Kiefer gefunden und scheint noch nicht entschieden zu haben, welche Blätter ihr am besten schmecken.
In ihren ersten beiden Wachstumsstadien sind die Raupen tagaktiv. Erst ab dem dritten Stadium werden sie nachtaktiv, ebenso wie der Falter, der später ebenfalls nachtaktiv ist. Der Name "Hausmutter" leitet sich davon ab, dass sich diese Falter tagsüber gerne in Häusern ausruhen.
Farbentwicklung der Falter
Besonders spannend ist die Entdeckung eines Wissenschaftlers namens Bergmann, der feststellte, dass die Vorderflügelfarbe der Falter je nach Temperatur und Feuchtigkeit während der Puppenentwicklung variiert:
- Niedrige Temperaturen und Trockenheit: Die Flügel werden weiß-grau und blass.
- Kälte und Feuchtigkeit: Flügel erscheinen bläulich-grau mit violettem Stich; Männchen zeigen einen starken Kontrast.
- Wärme und Trockenheit: Weibchen werden gelbbraun bis rotbraun.
- Wärme und hohe Feuchtigkeit: Männchen sind hellrot oder violett gesprenkelt, während Weibchen dunkelbraun bis rotbraun ohne Zeichnung sind.
Diese Variationen zeigen, dass das Aussehen der Falter nicht nur genetisch bedingt ist, sondern auch stark von äußeren Bedingungen beeinflusst wird.