
Hausmutter-Raupen: Von der Tag- zur Nachtaktivität
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Wusstest du, dass die meisten Nachtfalter erst ihre Flügel aufwärmen müssen, bevor sie fliegen können? Die Hausmutter ist gegen die meisten anderen Nachtfalter ein richtiger Schnellstarter, weil sie ihre Flügel vibrieren lassen und direkt los fliegen kann.
Eigentlich leben die Raupen an Brennnesseln, Weiden, Raps, Kohl, Brom- oder Himbeerren oder Königskerzen und so weiter – diese hier jedoch wohnt an unserer Kiefer und weiß wohl nicht, welche Blätter ihr besser schmecken würden.
Die Raupen sind in ihrem 1. und 2. Wachstumsstadium tagaktiv und werden erst ab dem 3. Stadium nachtaktiv, ebenso wie der Falter später nachtaktiv ist. Er heißt übrigens Hausmutter, weil er sich tagsüber gerne in unseren Häusern ausruht.
Was ich besonders spannend finde: Ein Wissenschaftler (Bergmann hieß er wohl) stellte fest, dass die Vorderflügel der Falter, je nach Temperatur und Feuchtigkeit während der Puppenentwicklung, unterschiedliche Farben aufweisen.
- Bei niedrigen Temperaturen und Trockenheit werden sie weiß-grau und sehen sehr blass aus.
- Bei Kälte und Feuchtigkeit werden die Flügel bläulich-grau mit einem Stich violett. Bei den Männchen mit einem stark ausgeprägten Kontrast.
- Ist es jedoch warm (heiß) und trocken, werden die Weibchen gelbbraun – manchmal sogar rotbraun.
- Bei Wärme und hoher Feuchtigkeit werden die Männchen hellrot oder violett gesprenkelt und die Weibchen dunkelbraun bis rotbraun, ohne jegliche Zeichnung.
Wie spannend, oder? Dass die Farbe der Falter vom Wetter abhängt. Dann ist ihr Aussehen also gar nicht rein von der Genetik abhängig… Obwohl die bestimmt auch eine große Rolle spielt.