
Frostspanner-Raupe – Ein unscheinbarer, aber faszinierender Falter
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Frostspanner-Raupen sind recht unauffällig – vor allem, wenn der Befall an den Bäumen nicht so gross ist. Ich habe an unserem kleinen Pflaumenbaum nur eine einzige Raupe entdeckt – sie sind allerdings auch sehr gut getarnt. Es hat eine Zeit gedauert, bis ich sie identifizieren konnte: Es ist ein Frostspanner.
Frostspanner-Falter: Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen
Wenn du mal einen Frostspanner-Falter siehst, der fliegt, ist es ein männlicher Falter. Die Weibchen besitzen nur Flügelstummel und müssen sich tatsächlich zu Fuß fortbewegen. Irgendwie unfair oder? Bei der Paarung kommt das Männchen dann zum Weibchen geflogen – kann sie aber aufgrund ihrer Grösse und ihrem Gewicht nicht mit in die Lüfte nehmen. Deshalb klettert das Weibchen bis in die Baumkronen hinauf, um hier mit einem starken Sexualduftstoff das Männchen anzulocken. Die Weibchen haben nur eine Lebensdauer von wenigen Tagen, da sie nur einen verkümmerten Rüssel haben (im Winter gibt es ja wenige Blumen) und deshalb keine Nahrung aufnehmen können.
Frostspanner werden übrigens erst „romantisch“, bei frostig kalten Nächten. Sie haben im Winter, während ihrer Paarungszeit nicht viele Fressfeinde. Igel und Eichhörnchen halten Winterschlaf/ Winterruhe und Schalben und andere Vögel vergnügen sich im warmen Süden.
Übrigens heißen die Spanner nicht spanner, weil sie „spannen“, sondern weil sie sich so komisch fortbewegen. Sie machen immer wieder so einen Katzenbuckel oder eine Hufeisenform und ziehen sich dann wieder lang. Das nennen Biologen „spannen“.