
Faszination Spinnennetz: Die erstaunliche Welt der Spinnenseide
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Spinnenseide ist, wenn sie aus dem Hinterleib der Spinne kommt, flüssig. Und dass diese Flüssigkeit, sobald sie mit Luft in Kontakt kommt, aushärtet? Die Spinnenseide ist übrigens so stark, dass man davon ausgeht, dass wenn sie eine Dicke von einem Bleistift hätte, sogar ein fliegendes Flugzeug stoppen könnte.
Baut eine Spinne ein Netz, spinnt sie erst einmal den Rahmen (wie wir es beim Weben auch tun würden) und spannt dann ihre Fäden von innen nach außen und formt so ihr Netz. Eine Spinne macht unterschiedliche Fäden: Welche die kleben und welche die nicht kleben, dicke und dünne Fäden. Die Fäden die in der Mitte im Kreis gespannt werden, sind die Fangfäden, an denen später die Beutetiere kleben bleiben. Die Spinne bemerkt die Vibration in ihrem Netz, kommt herbeigelaufen. An der Art der Vibration erkennt die Spinne auch, wie groß ihre Beute ist! Die Spinne klebt übrigens nicht an ihrem eigenen Netz fest! Ist sie bei der Beute, produziert die Spinne einen Faden, um ihre Beute einzuwickeln oder sofort zu fressen.
Spinnennetze nehmen Wasser auf, in etwa so, wie sich Wolle mit Wasser vollsaugen würde. Sie quellen aber nicht unendlich auf. Außerdem ändert das nichts an ihrer Stabilität und Reißfestigkeit. Spinnenfäden sind gleichzeitig fest und dehnbar, weil sie aus einer Eiweißkette bestehen, die ähnlich wie eine Spirale/ Feder aufgebaut ist.
Die Vielseitigkeit der Spinnenseide
Eine Spinne zieht übrigens oft einen Seidenfaden hinter sich her. Man geht davon aus, dass das einmal eine Absturzsicherung ist – es aber auch einfach der Orientierung dienen kann. Manche Spinnen bauen sogar Pheromone mit in ihr Netz ein, um anderen Spinnen zu signalisieren, dass sie männlich/ weiblich sind und ggf. paarungsbereit. Zum Balzverhalten gehört übrigens bei manchen Spinnenarten auch, dass das Männchen an dem Netz des Weibchens zupft, bevor es sich nähert.
Spinnen: Mehr als nur Insektenverwandte
Wusstest du außerdem, dass Spinnen gar keine Insekten sind, weil sie 8 Beine haben? Sie gehören zu einer eigenen Gattung: Den Spinnentieren. Insekten werden durch ihre 6 Beine als solche klassifiziert.
Zudem haben Spinnen einzelne Augen und Insekten viele kleine Facettenaugen, mit denen sie ihre Umgebung wahrnehmen. Die meisten Spinnen, die Netze weben, sind nachtaktiv und tendeziell eher kurzsichtig, während Springspinnen tagaktiv sind und unglaublich gut sehen können. Vielleicht, weil sie für ihren Sprung abschätzen müssen, wo sie landen werden. Außerdem bauen sie keine Netze, sondern legen sich gezielt auf die Jagd, schleichen sich an und greifen dann durch ihren Sprung an. Einer kurzsichtigen Spinne würde das wohl kaum gelingen.