Wurmkompost und Wurmtee: Ein natürlicher Weg zu gesunden Pflanzen

Wurmkompost und Wurmtee: Ein natürlicher Weg zu gesunden Pflanzen

Wurmkompost ist Erde, die entsteht, wenn Würmer, gemeinsam mit Mikroorganismen (Pilze & Bakterien), Biomüll zersetzen. Würmer brauchen dabei diese Mikroorganismen, um überhaupt die Nahrung aufnehmen und verwerten zu können, denn Kompostwürmer haben keine Zähne. Sie „nuckeln“ sozusagen an den Pilzen und Bakterien und den Oberflächen von dem Biomüll. Deshalb macht es Sinn, diesen möglichst klein zu schneiden.

Indem sie die Nahrung aufnehmen und wieder ausscheiden, entsteht Wurmkompost. Eigentlich ist das nichts anderes als „Wurmkacke“. Kompostwürmer verdauen täglich etwa die Hälfte ihres eigenen Körpergewichtes. So ein Kompostwurm kann bis zu 0,4g wiegen… je nachdem, wie viele Würmer man zu Beginn in seinem Wurmkompost setzt, brauchen sie die entsprechende Menge an Frischfutter.

Wie viel Wurmkompost die Würmer so produzieren, kommt auf die Temperatur in der Wurmkiste an, auf die Feuchtigkeit des Futters (es darf nicht zu nass oder zu trocken sein!) und auch auf eine abwechslungsreiche Ernährung. Würmer passen sich sogar der Menge des „Mülls“ an, denn unter optimalen Bedingungen vermehren sie sich munter weiter.

Es sollte immer eine 3-4cm dicke Schicht aus frischem Biomüll oben aufliegen, damit die Mikroorganismen schon einmal vorarbeiten können und die Würmlein dann zeitnah diese Schicht zersetzen können. Die Würmer befinden sich also meistens unter dieser Schicht, wo schon der „angegammelte“ Biomüll zu finden ist.

Bedingungen für erfolgreichen Wurmkompost

Am Besten arbeiten die Würmlein bei Temperaturen um die 20°C. Sie mögen es warm und dunkel… Wenn die Erde in der Box gefriert , ist das für die Würmer tödlich. Ebenso, wenn es in der Box im Sommer zu heiß wird. Schon 30°C können für die wechselwarmen, über ihre Haut atmenden Würmer auf Dauer tödlich sein. Ich habe meine Kiste aktuell draußen stehen, werde sie aber im Sommer in den Keller oder die Garage stellen. Ebenso im nächsten Winter, wenn es wieder so eisig kalt wird.

Was ist Wurmtee?

Wurmtee entsteht, wenn die Mikroorganismen und die Würmer in einem komplexen „Arbeitsvorgang“ die Nahrung zersetzen. Da die Nahrung feucht ist, ist es im Prinzip das überschüssige Wasser, das enthalten ist und nach unten in den Kompost sickert. Wurmtee wird dabei angereichert mit vielen Nährstoffen. Deshalb gilt Wurmtee auch als bester Flüssigdünger überhaupt. Natürlich, biologisch und voller wertvoller Nährstoffe.

Ob und wie viel Wurmtee entsteht, kommt einmal auf die fleißige Arbeit der Würmer an, zum anderen auch auf die Temperatur und die angebotene Nahrung. Wenn man das Glück hat, Wurmtee zu bekommen, kann man ihn 1:10 mit Wasser verdünnen und seine Pflanzen damit gießen.  Ich konnte bis jetzt leider noch keinen Wurmtee „ernten“. Meine Wurmkiste steht draußen und wenn die Temperaturen zu kalt sind, arbeiten die Würmchen nicht so fleißig wie sie könnten.

Die Wurmkiste richtig füllen

Damit die Würmer zu Beginn einen schönen Rückzugsort haben, schichtete ich ganz unten 5cm Komposterde auf. Die nächste Schicht bestand aus zerrissenem Karton. Ich habe dafür alte Papier-Anzuchttöpfe genommen, die ich nicht mehr verwenden konnte. Diese wurden zerrissen und in Wasser eingeweicht, bis sie schön pampig waren. Würmer lieeeeben nasses Papier/ Pappe. Für Kompostwürmer ist Zellstoff/ Kohlenstoff nämlich wichtig für die Verdauung. Der Anteil von unbedrucktem Papier/ Karton sollte rund 30% ausmachen. Bitte niemals bunt bedrucktes Papier (Werbeprospekte) oder gebleichtes Papier hinein geben, das ist giftig! 

Wann kann man Wurmkompost ernten?

Das kommt mitunter auf die Jahreszeit an, in der man mit der Wurmkiste gestartet hat. Ich selbst habe ja im Winter angefangen, weshalb es bis zu einem halben Jahr oder länger dauern kann, bis ich das erste Mal Wurmkompost ernten kann.

Man sagt im Schnitt, dass die Kiste bis zu ¾ voll mit Wurmhumus sein soll, bevor man ernten kann. Das ist je nach Temperatur, Anzahl und Futtermenge der Würmer, nach 3-4 Monaten der Fall.

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