Speiseplan: Was darf in die Wurmkiste?

Speiseplan: Was darf in die Wurmkiste?

Als ich die Wurmkiste gestartet habe, hatte ich noch keine Ahnung, dass hier nicht alle Essensreste hinein dürfen. Ich dachte, es wäre ähnlich wie bei dem Bokashi-Eimer, dass so Kompostwürmer auch Gekochtes, Milchprodukte, etc. verdauen würden.

Aber weit gefehlt. Kompostwürmer sind „Rohkost-Veganer“. Die Liste, was so Kompostwürmer NICHT dürfen, ist deshalb relativ lang.

Was gehört nicht in die Wurmkiste?

Kompostwürmer sind empfindlich und vertragen keine gekochten Speisereste, Milchprodukte oder Zitrusfrüchte. Auch trockenes Material wie Holzspäne, Brot, Getreideprodukte und fleischliche Reste sind tabu. Zudem sollten keine marinierten, gesalzenen oder chemisch behandelten Nahrungsmittel eingeworfen werden. Auch Hochglanzpapier, farbig bedruckte Pappe, Knoblauch, Zwiebelreste, Essig, Öl, scharfe Lebensmittel, Blätter von Nussbäumen und giftige Pflanzenreste sind zu vermeiden. Diese Materialien können die Mikroflora der Wurmkiste stören oder den Würmern schaden.

Auf einen Blick: Diese Speisen sind verboten 

  • Gekochte Speisereste (jeglicher Art)
  • Milchprodukte (Käse, Joghurt, Milch, Sahne, etc.)
  • Zitrusfrüchte und -schalen  (Orange, Mandarine, Zitrone….)
  • Trockenes Material wie Holzspäne 
  • Brot und Getreideprodukte 
  • Knochen-  oder Fleischreste
  • Essen, das mariniert oder gesalzen wurde (Bsp.: Salat mit Soße)
  • Sachen wo Chemikalien dran sind oder etwas Giftiges
  • Hochglanzpapier oder bunt bedrucktes Papier/ Pappe
  • Katzen- und Tiereinstreu oder Fäkalien (es gibt Menschen die geben Pferdemist hinzu…)
  • Knoblauch  und Zwiebel-Reste, sowie deren Schalen (weil trocken)
  • Essig & Öl
  • Chilis  und andere scharfe Lebensmittel
  • Blätter von Nussbäumen und giftige Pflanzenreste 

Was darf in die Wurmkiste?

Ok… deshalb liebe ich meinen Bokashi-Eimer. Wenn ich ehrlich bin, habe ich so ziemlich alles von dieser Liste in meinen Bokashi-Eimer geworfen (außer Tierstreu und Fäkalien). Weshalb ich nun, nachdem ich mir das alles durchgelesen hatte, mit meiner Wurmkiste etwas ratlos war.

Also musste eine „Positiv-Liste“ für die Würmchen her, mit der ich arbeiten konnte.

Erlaubt sind feuchte Obst- und Gemüsereste, Teebeutel, Kaffeesatz, unbedrucktes Zeitungspapier und Karton sowie zerkleinerte Eierschalen. Diese Materialien bieten den Würmern eine ausgewogene Ernährung und fördern die Mikroorganismen, die für die Zersetzung notwendig sind. 

Wie ihr sehen könnt, ist die Liste, was so Würmer fressen dürfen, verhältnismäßig kurz. Da ich nun schon meine Wurmkiste hier hatte und es mir ja auch in erster Linie um den Wurmkompost und den Wurmtee ging, sortierte ich von nun an meinen Müll. Einmal eine Box für den Bokashi-Eimer und einmal eine für meine Wurmkiste. Da in den Bokashi-Eimer nichts Verschimmeltes soll, fand ich das mit der Wurmkiste aber auch ganz praktisch.

Auf einen Blick: Diese Speisen sind erlaubt 

  • Feuchte Obst und Gemüsereste sowie Schalen (darf auch verschimmelt sein)
  • Tee und Teebeutel
  • Kaffeesatz und Kaffeefilter 
  • Blätter und Pflanzenreste (außer von Nussbäumen oder giftigen Pflanzen)
  • zerstoßene Eierschalen 
  • Zeitungspapier und Karton (nicht bunt bedruckt oder Hochglanz)

So verdauen die Würmer ihr Futter am Besten

Je kleiner das Futter für die Würmer geschnitten wird, desto besser und schneller können die Reste verwertet werden. Die Oberfläche, an der sie ansetzen können, ist dann größer und der Bereich, in den sich schon mal die Mikroorganismen vorarbeiten können, auch. Deshalb ist auch Tee- oder Kaffeesatz so toll für die Würmer, weil er so klein ist. Aus rund 10kg Futter entsteht am Ende rund 1kg Wurmkompost. Das erklärt nun auch, warum Wurmkompost so teuer gehandelt wird.

Für die optimale Verdauung müssen die Essensreste in der Wurmbox immer mal wieder befeuchtet werden, weil natürlich auch etwas Flüssigkeit verdunstet oder versickert. Trockenes Material wird von den Würmern nicht gefressen, also muss man da einen guten Blick drauf haben. Bitte wässert eure Würmer aber nicht zu stark, sonst ertrinken sie.

Ihr könnte eine Fühlprobe machen. Nehmt etwas Erde heraus und presst sie in den Händen. Läuft das Wasser heraus, ist es definitiv zu nass. Dann mischt man am Besten trockene Zeitungsschnipsel unter. Ist die Erde trocken und bröselt, ist es zu trocken. Dann müsst ihr vorsichtig wässern. Ist die Erde feucht, aber nicht tropfnass, ist es genau richtig.

Außerdem ist es für die Würmer wichtig, dass sie abwechslungsreich ernährt werden. Also sollte man nicht zu einseitig füttern. Da ich gerne Kaffee trinke, landet deshalb auch einiges davon in meinem Bokashi-Eimer, damit die Würmer damit nicht überfüttert werden.

Optimale Bedingungen schaffen

Am Besten arbeiten die Würmlein bei Temperaturen um die 20°C. Sie mögen es warm und dunkel… Wenn die Erde in der Box gefriert, ist das für die Würmer tödlich. Ebenso, wenn es in der Box im Sommer zu heiß wird. Schon 30°C können für die wechselwarmen, über ihre Haut atmenden Würmer auf Dauer tödlich sein. Wichtig ist also auch, wo die Wurmkiste steht. Viele Keller haben eine relativ konstante Temperatur von 15-20 Grad.

Man darf auch nicht vergessen, die Wurmkiste immer mal wieder zu lüften.

Die richtige Futtermenge

Es sollte immer eine 3-4cm dicke Schicht aus frischem Biomüll oben aufliegen, damit die Mikroorganismen schon einmal vorarbeiten können und die Würmlein dann zeitnah diese Schicht zersetzen können. Die Würmer befinden sich also meistens unter dieser Schicht, wo schon der „angegammelte“ Biomüll zu finden ist. Wenn man die Würmer dort findet, ist das ein Hinweis darauf, dass man alles richtig gemacht hat.

Wenn man zu viel füttert, erkennt man das meist daran, dass die Wurmkiste anfängt zu stinken. Füttert man zu wenig, halten sich die Würmer in der obersten Schicht der Wurmkiste auf, um dort nach Nahrung suchen.

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