Löwenzahn-Jauche: Ein natürliches Bio-Düngemittel

Löwenzahn-Jauche: Ein natürliches Bio-Düngemittel

Ich setze natürlich vor der „Gemüsegarten-Hochsaison“, eine Brennnesseljauche an. Die kennt vermutlich jeder. Sie ist auch wirklich sinnvoll. Heute habe ich allerdings zusätzlich noch eine Jauche angesetzt: Die Löwenzahn-Jauche!

Meine Pflänzchen sind mir aktuell wegen dem kalten und unbeständigen Wetter noch nicht weit genug und ich habe beschlossen, ihnen etwas Kraft zu verleihen. Die „Kraft des Löwen“. 

Rezept: Löwenzahn-Jauche herstellen

Man sammelt erst einmal fleißig 1-1,5 kg frische Löwenzahn-Blätter und Blüten. Diese schneidet man einfach mit einer Schere klein. Schaut bitte vorher, ob kleine Tiere dran sitzen und rettet sie vorher. Am Besten gebt ihr das Löwenzahn-Geschnetzelte in einen Eimer mit Deckel. Gießt 10l Wasser hinzu und rührt um, damit möglichst alle Blätter/Blüten mit Wasser bedeckt sind. (Manche treiben immer nach oben.)

Dann verschließt ihr den Eimer gut mit dem Deckel, denn es wird in den nächsten Tagen anfangen zu müffeln. Allerdings kommt ihr um diesen Duft eh nicht drum herum, weil man die Jauche täglich einmal umrühren sollte… Außerdem ist es wichtig den Deckel täglich einmal zu öffnen, denn sonst baut sich beim Gären Druck auf… und der Deckel hebt von selbst ab. Ist mir einmal passiert – kann ich nicht empfehlen.

Nun muss man rund 14 Tage Geduld haben. (Das ist der Part, der mir persönlich immer am Schwersten fällt.) Die Jauche wird sich während dieser Zeit entwickeln… dabei fängt sie sogar an zu schäumen.

Sobald die Jauche nicht mehr schäumt, ist die Löwenzahn-Jauche fertig. Dann kann man sie durch ein Sieb gießen und zum Beispiel in einen Kanister oder in Flaschen füllen. Die müffelnde Grünmasse könnt ihr super auf den Kompost werfen. Fertig ist euer natürliches Bio-Düngemittel!

Wozu ist Löwenzahn-Jauche gut?

Löwenzahn enthält viel Stickstoff und Kalium (und noch viele andere wertvolle Substanzen, auf die ich jetzt aber nicht auch noch eingehe).

Wenn man seine Gemüsepflanzen mit Stickstoff versorgt, wachsen sie kräftiger, die Blätter werden größer und sogar grüner. Falls ihr also (so wie ich teilweise) helle Pflänzchen habt, die kleine, gelbliche Blätter bekommen, ist es wichtig, ihnen Stickstoff hinzuzufügen.

Zu viel Stickstoff ist allerdings nicht gut, denn es macht die Pflanzen zu weich und anfälliger für Krankheiten. Das richtige Maß beim Düngen ist also wichtig. Dazu gleich mehr.

Kalium hilft euren Pflänzchen, widerstandsfähiger zu werden und „standfester“, wenn ihr versteht, was ich meine. Auch bei Kaliummangel werden die Blätter (an den Spitzen) heller und sogar irgendwann braun, manchmal sehen die Pflanzen sogar aus, als würden sie welken.

Zu viel Kalium ist aber auch nicht gut, denn sonst können die Pflanzen so wichtige Stoffe wie Magnesium und Calcium nicht mehr aufnehmen…

Löwenzahn-Jauche fördert also das Wachstum von Gemüsepflanzen und macht Obst leckerer.

Dosierung der Löwenzahn-Jauche

Das kommt zum Teil darauf an, welche Pflänzchen man damit gießen möchte. Starkzehrer, wie Tomaten, Paprika, Gurken, Zucchini, etc. kann man unverdünnt damit gießen, sofern sie Anzeichen eines Kaliums- oder Stickstoffmangels aufzeigen.

Bei Schwachzehrern, Jungpflanzen bzw. Pflanzen ohne Mangelerscheinungen, kann man ihn 1:5 verdünnt gießen. Also beispielsweise 1l Jauche mit 5l Wasser verdünnen…

Wann und wie oft?!

Zur Wachstumsförderung düngt ihr im Frühjahr und im frühen Sommer, während die Pflanzen ordentlich austreiben, rund alle 2 Wochen mit der Löwenzahn-Jauche. Es ist am Besten morgens früh oder abends spät die Jauche auszubringen und ggf. bei bedecktem Himmel, denn die Blättchen der Pflanzen können sonst in Kombination mit der Sonne, verätzen.

Das Gleiche gilt für Obststräucher, Obstbäume und zum Beispiel Erdbeerpflanzen. Bei Erdbeeren kann man wohl auch die Blätter mit der Jauche bespritzen, das soll die Früchte aromatischer und qualitativ besser machen. Achtung: Ich habe das nie getestet! Ich habe Angst, dass die Früchte dann „aromatischer“ werden, weil sie nach Jauche schmecken …

Ich gieße meine Pflanzen übrigens meistens, wohl dosiert mit einer Ballbrause… Braucht man ewig für, die Blätter bleiben aber verschont und schön grün.

Noch ein Tipp: Ihr könnt die Jauche auch in euren Kompost schütten, sie beschleunigt die Kompostierung und verbessert sogar die Qualität eures Komposts.

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