Ein Bienenhotel für die Schneckenhaus-Mauerbienen

Ein Bienenhotel für die Schneckenhaus-Mauerbienen


Wusstet ihr, dass es Bienen gibt, die in Schneckenhäusern ihre Eier ablegen? Das fasziniert mich total, dass sich eine Biene explizit auf die Suche nach dem „richtigen“ leeren Schneckenhaus macht, um dort ihr Nest anzulegen.

Es handelt sich bei dieser Bienenart auch um Mauerbienen (Osmia), die statt den geraden Hohlräumen, „geschnörkelte“ Wohlräume suchen. Dabei spezialisieren sie sich teilweise sogar auf bestimmt Arten von Schneckenhäusern. Das können sowohl „Schnirkenschnecken“ sein, als auch „Heideschnecken“ oder kleinere Häuser von Weinbergschnecken.

Haben die Bienen ein passendes Schneckenhaus gefunden, markieren sie es einmal von außen mit grünem Pflanzenbrei. Das Schneckenhaus sieht dann ein bisschen gepunktet aus. Von Innen wird das Schneckenhaus dann auch mit solch einem Brei ausgebaut und für das Ei „wohnlich“ gemacht. Hier werden, wie andere Mauerbienen es auch machen, Wände eingebaut und die Brutzelle wird zu guter letzt verschlossen. Statt mit „Lehm-Sand-Gemisch“ aber eben mit „Pflanzenlehm“.

Natürlich wird wieder jede Brutzelle mit einem Ei bestückt. Sie wird auch mit Polle/ Nektar ausgestattet und die Larve entwickelt sich darin so weit, dass sie sich verpuppt und später als fertige Biene aus dem Schneckenhaus schlüpft.

Ist die Biene mit ihrem Werk fertig und die Brutzelle ist verschlossen, beweist sie, wie stark sie sein kann. Liegt das Schneckenhaus nämlich mit der Öffnung nach oben, ist das bei Regen für den Nachwuchs wirklich gefährlich. Deshalb dreht sie das Schneckenhaus um, bis die Öffnung Richtung Boden zeigt.

Welche Mauerbienen nisten in Schneckenhäusern?

  • die Goldene Schneckenhaus-Mauerbiene (Osmia arulenta)
  • die zweifarbige Schneckenhaus-Mauerbiene (Osmia bicolor)
  • die schlanke Schneckenhaus-Mauerbiene (Osmis rufohirta)
  • die bedornte Schneckenhaus-Mauernbiene (Osmia spinulosa)
  • die rote Schneckenhausbiene (Osmia andrenoides)
  • Osmia viridana – vom Aussterben bedroht
  • Osmia versicolor – vom Aussterben bedroht

Ein Bienenhotel für Schneckenhaus-Mauerbienen

Die Bienenhotels die wir so kennen, passen natürlich überhaupt nicht zu den Schneckenhaus-Mauerbienen. Und wer weiß, ob man durch ein passendes „Bienenhotel“ der anderen Art, nicht genau diese Bienen vor dem Aussterben retten kann. Was also tun?

Ich habe in einem tollen Bienenbuch eine Anleitung gefunden, wie man diesen Bienen ein Bienenhotel bauen kann. Dazu benötigt man möglichst viele verschiedene Arten von Schneckenhäusern. Wie du auf meinem Foto erkennen kannst, muss ich noch einiges sammeln gehen.

Die Schneckenhäuschen an sich sollten nicht sooo riesig sein, wie von großen dicken Weinbergschnecken, denn solche Häuser kann eine Biene ja schlecht drehen. Eventuell werden sie aber trotzdem angenommen, wenn man sie direkt mit der Öffnung schräg nach unten legt.

Ein Bienenhotel für Schneckenhaus-Mauerbienen bauen

In dem Buch wurde empfohlen, die Schneckenhäuser  zu waschen und zu trocknen. Ich habe mich generell für recht „saubere“ Schneckenhäuser entschieden und denke, dass die Bienen in der Natur ja auch einfach ein Schneckenhaus nehmen, das nicht vorher von Menschenhand gereinigt wurde. Deshalb habe ich mich dagegen entschieden, denn ich bin mir nicht sicher, ob in den kleinen Schnörkelchen dann noch Restwasser stehen bleibt.

Ein Mini-Biotop anlegen

Es wird empfohlen, ein Mini-Biotop herzustellen, bestehend aus Moos und bienenfreundlichen Pflanzen, in einer flachen Pflanzschale. Die Schneckenhaus-Mauerbienen suchen nämlich in Bodennähe nach den geeigneten Schneckenhäusern .

Das Moos habe ich tatsächlich im Pflanzenmarkt gekauft, weil ich es so hübsch und flauschig fand. Von Nahem sieht es allerdings etwas aus wie Gras. Unten in die Pflanzschale kommen vorab ein paar Kiesel, damit das Wasser einfacher abläuft. Wichtig ist auch, dass die Pflanzschale dafür überhaupt ein Loch zum Ablaufen hat.

Dann kommt Erde hinein, gemischt mit etwas Sand. Ebenfalls, damit das Konstrukt nicht irgendwann matschig wird. Zu dem hübschen Moos, pflanzte ich noch eine lilafarbene Glockenblume, denn die blüht den ganzen Sommer, bis in den Herbst hinein, sehr ausgiebig. Die Bienen in meinem Garten lieben sie. Ich hoffe, dass das auch auf die Schneckenhaus-Mauerbienen zutrifft.

Um mein „Bienenhotel“ noch etwas hübscher zu gestalten, gab ich noch einen Stein, Holzhäcksel, Rinde und Totholz mit in die Pflanzschale hinzu.

Manche Mauerbienen legen nach der Fertigstellung ihres Nestes noch Tannennadeln oder Halme auf die Schneckenhäuser, um diese zu tarnen. Man kann deshalb noch kurz geschnittenes Heu, Tannen- oder Kiefernadeln zu dem Bienenhotel dazu legen.

Ich finde, dass es wirklich in sehr tolles kleines Projekt ist und ich bin gespannt, ob ich im Laufe des Jahres Schneckenhäuser entdecken werde, die kleine grüne Sprenkel haben und „getarnt“ in meiner Pflanzschale liegen.

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