Ackerschachtelhalm gegen Schädlinge und Pflanzenkrankheiten

Ackerschachtelhalm gegen Schädlinge und Pflanzenkrankheiten

Ich selbst musste mich richtig auf die Suche nach Ackerschachtelhalm begeben, wogegen ich bei Instagram die Rückmeldung bekam, dass die meisten ihn im Garten haben und er wirklich gehörig nervt, weil er überall austreibt. Hier in der Gegend scheint er rar zu sein und ich fand ihn erst nach rund 2 Wochen zufällig, als ich mit dem Rad an einem verwilderten Grundstück vorbei fuhr. Was hab ich mich gefreut! Ich stopfte mein ganzes Fahrradkörbchen voll.

Wo findet man Ackerschachtelhalm?

Eigentlich wächst Ackerschachtelnhalm am Rande von Äckern, Wiesenrändern , in Gräben, an Böschungen im Wald/ am Waldrand und als „Unkraut“ in Gärten . In Gärten ist er bei den ein eher unerwünschetes „Unkraut“… dabei kann man mit Ackerschachtelhalm eine ganze Menge machen.  Er ist sowohl eine Heilpflanze für unseren Körper, als auch eine Heilpflanze bei vielen Pflanzenkrankheiten. 

Wann und wie erntet man Ackerschachtelhalm?

Am Besten sammelt man Ackerschachtelhalm zwischen Anfang Mai und Ende Juli, dann enthält die Pflanze besonders viel Kieselsäure, Mineralien wie Kalzium, Kalium und Magnesium sowie Flavoide. Vor allem der große Anteil an Kieselsäure (10%) macht ihn für unseren Garten so wertvoll.  Richtung Herbst sollte man Ackerschachtelhalm nicht mehr sammeln, weil die Stiele verholzen und die Wirkstoffe einfach nicht mehr ausreichend in den Pflanzenteilen vorhanden sind. Ich habe die Stiele in Bodennähe abgeschnitten (bzw. dieses Mal abgerissen, weil ich keine Schere bei hatte.) 

Wofür ist Ackerschachtelhalm gut?

Ackerschachtelhalm ist besonders effektiv gegen:

  • Echten und falschen Mehltau
  • Rostpilze und Blattfleckenkrankheiten
  • Kraut- und Braunfäule
  • Blattläuse, Sternrußtau, Schorf und Milben
  • Lauchmotten und rote Spinnen

Rezept: Ackerschachtelhalm-Jauche

Die Jauche stellt man ähnlich her, wie Brennnessel- oder Löwenzahnjauche. Man nimmt 1 kg frische Ackerschachtelhalme und setzt sie mit 10l Wasser an. Dann lässt man das Ganze 2-3 Wochen gären. Wichtig ist, immer mal wieder umzurühren und täglich den Deckel vom Eimer abzumachen, damit sich innen kein Druck aufbaut. Während der Ackerschachtelhalm gärt, schäumt er. Die Jauche ist fertig, schäumt sie beim Umrühren nicht mehr. Dann könnt ihr sie abseihen und zum Beispiel in Flaschen oder einen Kanister abfüllen. 

Ihr könnt die Jauche 1:5 mit Wasser verdünnen und eure Pflanzen  damit gießen oder bespritzen. Entscheidet einfach, was ja nach Schadbild Sinn macht.

Rezept: Ackerschachtelhalm-Tee zum Pflanzenschutz

Hierzu nehmt ihr einfach 20g getrocknete Ackerschachtelhalme und übergießt sie mit 1l Wasser. Die meisten schwören darauf, ihn dann einen Tag lang (rund 24 Std.) einzuweichen und dann für 30 Min. zu kochen. Ich habe das trockene Kraut für meinen Birnbaum allerdings nicht eingeweicht sondern nur 30 Min. gekocht. Dann habe ich es abkühlen lassen und es eingesetzt. Es hat ehrlich gesagt wunderbar funktioniert! Bei einem starken Schadbild würde ich es aber vielleicht auch vorab einweichen…

Ich habe den Tee, so wie er war, in die Sprühflasche gefüllt und ihn eingesetzt. Ihr könnt ihn aber auch wieder 1:5 mit Wasser verdünnen. Wenn ihr „nur“ Jungpflanzen damit stärken wollt, könnt ihr deren Wurzelnballen im abgekühlten Tee baden, sie damit gießen oder besprühen. Wie gesagt, ich habe den Tee in konzentrierter Form erfolgreich eingesetzt und das Ergebnis war beeindruckend!

Ackerschachtelhalm-Kaltwasserauszug

Bei einem Kaltwasserauszug werden 200g getrockneter oder 1 kg frischer Ackerschachtelhalm für rund 24 Stunden in Wasser eingeweicht. Nach der Einweichzeit kann der Auszug verwendet werden. Manche kochen den Sud dann noch einmal für 30 Min. auf, was dann Ackerschachtelhalm-Brühe genannt wird (oder eben wieder Tee mit Einweichzeit.)

Zum Gießen wird der Kaltwasserauszug 1:5 mit Wasser verdünnt. Zum Bespritzen von Pflanzen sogar 1:10. Ich habe (weil ich ungeduldig bin), immer den Tee bevorzugt und den Kaltwasserauszug noch nicht ausprobiert. 

Dosierungen im Überblick: 

  • Jauche: 1:5 mit Wasser verdünnen zum Gießen oder Besprühen.
  • Tee: Direkt oder 1:5 verdünnt für stärkende Anwendungen.
  • Kaltwasserauszug: 1:5 zum Gießen, 1:10 zum Besprühen.

Wie ihr oben gesehen habt, ist Ackerschachtelhalm im Garten gegen viele viele Pflanzenkrankheiten gut und hilft auch bei vielen Schädlingen. Meine Liste ist da mit Sicherheit nicht komplett. Ich verwende den Ackerschachtelhalm sowohl frisch (für Jauche), als auch in getrocknet (für Tee). Getrocknet ist er natürlich besonders praktisch, weil man länger etwas von ihm hat. Man muss ihn so nur einmal auf Vorrat sammeln und kann ihn lange Zeit einsetzen.

Ich hoffe, ich konnte euch mit meinem Beitrag helfen, einige Pflanzenkrankheiten in eurem Garten zu besiegen.

 

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