
Tipps und Tricks: Wie setzt man Grenzen und sagt Nein?
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Es kann eine große Herausforderung sein, Grenzen zu setzen und „Nein“ zu sagen. Oft fühlen wir uns unter Druck gesetzt oder von einem schlechten Gewissen geplagt, wenn wir in Wahrheit lieber absagen oder "Nein" sagen würden... Es gibt Menschen, die ein Nein auch nicht so einfach respektieren und so quälen wir uns manchmal regelrecht oder gehen über unsere Grenzen hinaus, weil wir einfach nicht zu unseren eigenen Bedürfnissen stehen können.
Bevor du Grenzen setzt, ist es deshalb wichtig, dir über deine eigenen Bedürfnisse und Gefühle klar zu werden. Du weißt ja schon im inneren, dass du etwas nicht willst.
- Warum würdest du gerne Nein sagen?
- Was stört dich an der Situation/ dem Menschen/...?
- Wovor hast du Angst, wenn du "Nein" sagst und für deine Grenzen einstehst?
- Was möchtest du in Wirklichkeit lieber?
- Was brauchst du jetzt/ stattdessen?
Dies kann dir helfen, deine Grenzen klarer zu definieren.
Einfache und klare Formulierungen
Wenn du „Nein“ sagst, ist es oft am besten, einfach und direkt zu sein. Nein heißt nein. Versuche stark zu bleiben und deine Grenzen zu wahren, denn wenn andere merken, dass sie trotz deiner Absage immer wieder ihren Willen bekommen, wirst du mit deinen Bedürfnissen auch in Zukunft immer wieder überrannt werden.
Hier einige Formulierungen:
- "Ich kann das im Moment nicht."
- "Das passt gerade nicht in meinen Zeitplan."
- "Ich fühle mich nicht wohl dabei, das zu tun."
- "Ich mache das nicht gegen dich, sondern für mich."
- "Ich verstehe dich gut. Und ich muss leider Nein sagen."
Verwendung von "Ich-Botschaften"
Diese helfen, deine Gefühle klarer auszudrücken, ohne den anderen zu beschuldigen oder verantwortlich zu machen. Dadurch fühlt sich der andere nicht angegriffen und kann dein "Nein" leichter akzeptieren. Zum Beispiel:
- "Ich fühle mich überfordert, wenn ..."
- "Ich brauche etwas Zeit für mich, um mich zu erholen."
- "Mir geht es (heute) nicht so gut und ich brauche..."
- "Tut mir leid. Das stresst mich zu sehr."
- "Ich möchte gerade lieber für mich sein."
- "Sorry, heute habe ich schon ein Date mit mir selbst."
- "Ich verstehe, dass du das möchtest. Und ich möchte..."
Alternativen anbieten
Wenn du dich nur heute nicht wohlfühlst, aber generell bereit bist zuzusagen, kannst du Alternativen vorschlagen:
- "Ich kann nicht zu unserem Treffen kommen, aber vielleicht können wir uns nächste Woche treffen?"
- "Ich kann das XYZ nicht tun, aber ich kann dir helfen, jemanden zu finden, der dich unterstützen kann."
- "Heute bin ich leider zu (müde/gestresst). Wie wäre es, wenn wir..."
Empathie zeigen
Es ist wichtig, den anderen zu respektieren, auch wenn du „Nein“ sagst. Du könntest sagen:
- "Ich verstehe, dass das für dich wichtig ist. Ich kann/ mag jedoch nicht helfen."
- "Es tut mir leid, dass ich ablehnen muss, ich hoffe, du verstehst das."
- "Hört sich gut für dich an. Für mich ist es gerade nicht das Richtige."
Wiederholung
Falls dein „Nein“ nicht akzeptiert wird, ist es in Ordnung, wenn du dich wiederholst. Lass dich nun bloß nicht weichkochen!
- "Wie gesagt, ich kann/will das nicht machen."
- "Ich habe meine Entscheidung getroffen."
- "Klingt alles logisch. Mein Bauchgefühl sagt mir aber etwas anderes."
- "Nein ist ein vollständiger Satz. Sorry, aber Nein."
Körperliche Signale beachten
Achte auf deine Körpersprache und Mimik, wenn du Grenzen setzt. Oft spiegelt sich dein inneres Gefühl in deiner Körpersprache wider. Versuche, eine offene und zugleich selbstbewusste Haltung einzunehmen. Mach dich ein Stückchen größer, stell dich gerade hin, recke dein Kinn ein Stückchen nach vorne. Schaue nicht betreten nach unten sondern sei mutig und sieh dem anderen in die Augen. Und dann sage Nein.
Üben, üben, üben
Das Setzen von Grenzen erfordert Übung. Vor allem zu Beginn wirst du eventuell nervös sein, wenn du für dich selbst und deine Bedürfnisse einstehst. Beginne mit kleinen Situationen, in denen du dich sicher fühlst, und arbeite dich dann zu herausfordernden Situationen vor.
Sei geduldig mit dir selbst und erkenne, dass es wichtig ist, für dein eigenes Wohl zu sorgen. Es ist ein wichtiger Schritt zu einem gesünderen und ausgeglicheneren Leben und einem entspannteren Alltag. Sei für dich selbst da und gib dir die Liebe, die du brauchst.