Wie beeinflusst unsere Hochsensibilität unser tägliches Leben?

Wie beeinflusst unsere Hochsensibilität unser tägliches Leben?

Die Sensibilität von uns hochsensiblen Menschen beeinflusst viele Aspekte unseres täglichen Lebens nicht nur positiv…  Es kann tatsächlich eine große Herausforderung sein. 

Hier sind einige Bereiche, in denen sich unsere Hochsensibilität (ungefragt) bemerkbar macht:

1. Reizempfindlichkeit

Ja, wir sanften Seelchen reagieren oft stärker auf sensorische Reize wie Geräusche, Licht, Gerüche und Texturen. Laute Umgebungen, grelles Licht oder starke Gerüche können uns auch schnell überfordern. Dies führt dazu, dass wir bestimmte Situationen, wie große Menschenmengen oder laute Veranstaltungen meiden, um unsere Balance zu wahren.

2. Emotionale Wahrnehmung

Wir haben eine ausgeprägte Fähigkeit, die Emotionen anderer Menschen wie ein Schwamm aufzusaugen und auf diese zu reagieren. Unsere Empathie kann zu tiefen zwischenmenschlichen Beziehungen führen, erfordert aber auch viel Energie. Wir fühlen uns oft emotional erschöpft, wenn wir uns in sozialen Situationen befinden, in denen wir die Gefühle anderer stark spüren. Aufgrund unserer Sensibilität sind wir besonders gute Zuhörer und „Sorgenmülleimer“ für andere… was die Sache für uns nicht gerade einfacher macht. 

3. Entscheidungsfindung

Wir neigen dazu, gründlich über Entscheidungen nachzudenken, weil wir gedanklich alle möglichen Stränge in die Zukunft verfolgen können. Wir betrachten aber nicht nur die Auswirkungen unser Entscheidungen, sondern wägen auch alle emotionalen und sozialen Eventualitäten ab. Und nehmen Rücksicht. Das führt manchmal zu einer gewissen Entscheidungsunfähigkeit, weil wir nicht die perfekte Lösung finden. Natürlich treffen wir durch diese Vorgehensweise aber auch wohl überlegte Entscheidungen. Es kann aber auch emotionalen Stress verursachen, wenn wir Schwierigkeiten haben, sich auf eine Option festzulegen. außerdem rattert unser Gehirn fleißig und dreht sich im Kreis, bis wir mit allen Überlegungen fertig sind. 

4. Bedürfnis nach Rückzug

Um uns von Overload (Reizüberflutung) zu erholen und unsere Energie zurückzugewinnen, benötigen wir regelmäßige und oft außerplanmäßige Rückzugszeiten. Dies kann bedeuten, dass wir  Zeit allein verbringen oder ruhige Umgebungen aufsuchen, um uns zu regenerieren. Diese Bedürfnisse zu kommunizieren und zu respektieren, ist entscheidend, um unsere emotionale Gesundheit aufrechtzuerhalten.

5. Selbstreflexion

Wie sind oft sehr selbstreflektiert und neigen dazu, unsere Gedanken und Gefühle eingehend zu analysieren. Diese Fähigkeit kann zu einem tiefen Selbstverständnis führen, aber auch dazu, dass wir uns in negativen Gedankenmustern verlieren oder übermäßig selbstkritisch werden. Es ist wichtig, unsere Selbstreflexion positiv zu gestalten und als Chance zu sehen, etwas Gutes für uns zu bewirken. Erkenntnisse haben und diese NICHT zu nutzen ist verschwendete Lebenszeit. 

6. Wahrnehmung von Ungerechtigkeiten

Wir hochsensiblen Seele  haben oft eine starke Abneigung gegen Ungerechtigkeiten und können stark auf soziale und ethische Themen reagieren. Unsere Sensibilität kann uns zu engagierten Verfechtern von Gerechtigkeit und Empathie machen, sie kann jedoch auch zu Frustration führen, wenn wir das Gefühl haben, dass die Welt nicht die gleichen Werte teilt wie wir. Außerdem setzen wir uns manchmal für Gerechtigkeit ein, wo andere Menschen sie gar nicht wollen. 

7. Beziehungen

Unsere Sensibilität kann unsere Beziehungen bereichern, da wir oft tiefere emotionale Bindungen eingehen und empathisch auf die Bedürfnisse anderer eingehen. Gleichzeitig können wir aber auch Schwierigkeiten haben, uns in Beziehungen abzugrenzen oder unsere eigenen Bedürfnisse auszudrücken, was zu Spannungen führen kann. Vor allem wenn wir überreizen und keinen Raum zu Regeneration bekommen. 

8. Berufliche Herausforderungen

In einem beruflichen Umfeld kann unsere Hochsensibilität sowohl Stärken als auch Herausforderungen mit sich bringen. Wir sind oft kreativ, detailorientiert und empathisch, was uns in vielen Berufen wertvoll macht. Allerdings können wir in stressigen, hektischen oder reizüberflutenden Arbeitsumgebungen Schwierigkeiten haben, unsere Leistung aufrechtzuerhalten.

9. Gesundheit und Wohlbefinden

Wir sind (oh Wunder!) anfälliger für Stress und emotionale Erschöpfung. Daher ist es für uns wichtig, gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln, um mit den Herausforderungen umzugehen, die unsere wundervolle Sensibilität mit sich bringt. Dazu gehören zum Beispiel Meditation, Achtsamkeits- oder Körperübungen, kreatives Ausdrücken unserer Gefühle. Dadurch können wir uns entspannen und all die Emotionen und Eindrücke verarbeiten.

Durch das Verständnis unserer eigenen Bedürfnisse und dem Bewusstsein, was uns hilft, können wir lernen, unsere Sensibilität anzunehmen und unseren Alltag leichter tu gestalten. Ein unterstützendes Umfeld, das unsere Sensibilität anerkennt und wertschätzt, ist entscheidend, um ein erfülltes und ausgewogenes Leben zu führen.

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