
Was passiert bei Reizüberflutung im Gehirn von hochsensiblen Menschen? (Teil 2)
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Reizüberflutung, auch bekannt als sensorische Überlastung, tritt auf, wenn unser liebes Gehirn mit einer überwältigenden Menge an sensorischen Informationen konfrontiert wird.
Wenn du Hochsensibel bist weißt du, dass dies durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden kann, wie beispielsweise laute Geräusche, grelles Licht, Menschenmengen, Supermärkte und Einkaufszentren oder eine Vielzahl von anderen Eindrücken, die gleichzeitig verarbeitet werden müssen.
Hier sind einige der wichtigsten Aspekte, die dabei in unserem Gehirn und unserem Körper geschehen:
1. Überlastung der sensorischen Kanäle
Unser Gehirn hat eine begrenzte Kapazität, um Informationen zu verarbeiten. Es arbeitet eh schon im Multi-Tasking Modus - nur irgendwann kommt es eben auch an seine Grenzen. Wenn in unserem Gehirn viele Informationen gleichzeitig eintreffen, können die verschiedenen sensorischen Kanäle (wie Sehen, Hören, Fühlen) so überlastet werden, dass es bei uns zu Verwirrung und Stress kommt.
2. Aktivierung des limbischen Systems
Außerdem wird das limbische System, das für unsere Emotionen und unser Gedächtnis verantwortlich ist, bei einer Reizüberflutung stark aktiviert. Das kann bei uns zu Angstzuständen, Unruhe oder sogar Panikattacken führen, da unser Gehirn Schwierigkeiten hat, diese vielen Informationen zu verarbeiten und darauf zu reagieren.
3. Stressreaktionen
Reizüberflutung kann die Stressreaktion unseres Körper auslösen, welche die Freisetzung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol mit sich bringt. Diese Hormone bereiten den Körper auf eine „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion vor, was in Situationen der Überlastung oft nicht notwendig oder hilfreich ist. Aber vielleicht kennst du diese Impulse, wenn alles zu viel wird?! Stress erhöht außerdem unseren Puls, schwächt unsere Verdauung ab, erhöht unsere Atemfrequenz… ja, ein wunderbares Gefühl nach dem anderen. Ich weiß.
4. Kognitive Überforderung
Wenn unser Gehirn mit zu vielen Informationen konfrontiert wird, kann dies zu kognitiver Überforderung führen. Was heißt das? Wir hochsensiblen Seelen können dann Schwierigkeiten haben, uns zu konzentrieren, Entscheidungen zu treffen oder überhaupt klare Gedanken zu fassen. Dies kann auch dazu führen, dass uns alltägliche „einfache“ Aufgaben überwältigend erscheinen.
5. Veränderungen im Verhalten
Die unmittelbaren Auswirkungen so einer Reizüberflutung können bei uns zu Rückzug, Reizbarkeit oder sogar aggressivem Verhalten führen. Viele von uns ziehen sich in ruhige Umgebungen zurück, um sich von der Überlastung zu erholen. Manchmal versteht unser „Normalsensibles Umfeld“ das aber nicht und löst durch Unverständnis noch mehr Stress aus. 🙈
6. Langfristige Auswirkungen
Wiederholte Episoden von Reizüberflutung, mit denen wir hochsensiblen Seelen ja tatsächlich ständig zu kämpfen haben, können langfristige Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit haben. Achten wir nicht auf uns und nehmen wir uns keine Zeit zu regenerieren, kann das zu Angststörungen, Depressionen und anderen emotionalen Problemen führen. Auch fördert der Dauerstress verschiedenen Krankheiten…
Du weißt es bestimmt schon: Um mit Reizüberflutung umzugehen, ist es wichtig, dass du Strategien zur Stressbewältigung entwickelst, wie z. B. Achtsamkeitsübungen, regelmäßige Pausen in ruhigen Umgebungen, sanfte Körperübungen, Erdung, Meditation… Und dass du dich bewusst von überstimulierenden Situationen zu distanzieren. Vielleicht hilft dir das hier weiter:
Mein Workbook „Wie du deine Hochsensibilität besser verstehst und dadurch Reizüberflutung vermeidest“ und die Meditation „1. Hilfe bei Overload“ ✨🦋✨