
Was passiert bei Reizüberflutung im Gehirn? (Teil 1)
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Reizüberflutung kann für uns hochsensible Menschen eine wirklich herausfordernde Sache sein. Wenn wir in einer Umgebung sind, die mit einer Vielzahl von Sinneseindrücken überflutet ist – sei es durch laute Geräusche, grelles Licht, starke Gerüche oder sogar emotionale Spannungen – kann dies in unserem Gehirn überwältigende Reaktionen auslösen.
Unser Gehirn, insbesondere die Bereiche, die für Emotionen und die Verarbeitung von Sinneseindrücken zuständig sind, wird stark beansprucht. Bei uns hochsensiblen Seelen ist die neuronale Verarbeitung oft intensiver, was bedeutet, dass jede Kleinigkeit mehr Aufmerksamkeit erhält.
Unser limbisches System, das für unsere emotionale Reaktion verantwortlich ist, kann dabei regelrecht überstimuliert werden. Das führt dazu, dass wir uns schnell überfordert, ängstlich oder sogar panisch fühlen.
Außerdem kann die Überflutung von Reizen dazu führen, dass die kognitive Verarbeitung leidet. Wir finden uns vielleicht in einer Situation wieder, in der wir Schwierigkeiten haben, klar zu denken oder Entscheidungen zu treffen, weil unser Gehirn versucht, all die Informationen zu filtern und zu verarbeiten. Dies kann auch zu körperlichen Reaktionen führen, wie zum Beispiel erhöhter Herzschlag, Schwitzen oder sogar starken Kopfschmerzen.
Die Folge ist oft das Bedürfnis nach Rückzug und Ruhe. Es ist ganz normal, dass wir nach solch einer Erfahrung Zeit für uns selbst benötigen, um unsere Gedanken zu sortieren und unseren Geist zu beruhigen. Es ist wichtig, dass wir uns diese Pausen gönnen und Strategien entwickeln, die uns helfen, mit Reizüberflutung umzugehen. Das können Atemübungen, Meditationen oder auch sanfte Spaziergängen in der Natur sein - oder ein ausgedehnter Schlaf, weil wir so erschöpft sind.
Denke daran, dass es in Ordnung ist, Deine Grenzen zu respektieren. Nimm dich bewusst aus solchen Situationen heraus. Deine Hochsensibilität ist eine Gabe, die dir ermöglicht, die Welt in ihrer Tiefe und Schönheit wahrzunehmen, aber es ist auch wichtig, dass du auf deine Bedürfnisse hörst und Dir den Raum gibst, den du brauchst, um in Einklang mit dir selbst zu bleiben.