
Reizüberflutung bei hochsensiblen Menschen: Strategien zur Selbsthilfe und Regulation
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Reizüberflutung ist eine häufige Herausforderung uns hochsensiblen Seelen. Wir erleben die Welt intensiver und nehmen auch emotionale Stimmungen in einer Weise wahr, die für uns überwältigend sein kann. Diese Überlastung kann zu Stress, Ängsten und (emotionaler) Erschöpfung führen. Es ist wichtig, dass wir Strategien zur Selbsthilfe und Regulation entwickeln, um besser mit diesen Herausforderungen umzugehen.
Hier sind einige effektive Techniken, die uns hochsensiblen Menschen helfen können, Reizüberflutung zu bewältigen:
1. Bewusstes Atmen
Eine der einfachsten und effektivsten Methoden, um sich in stressigen Situationen zu beruhigen, ist das bewusste Atmen. Wenn du dich überfordert fühlst, nimm dir einen Moment Zeit, um dich auf deinen Atem zu konzentrieren. Atme tief durch die Nase ein, halte den Atem kurz an und atmen dann langsam durch den Mund aus. Wiederhole dies mehrmals. Es hilft dir, deinen Geist zu beruhigen und dein Nervensystem zu entspannen.
2. Rückzugsorte erschaffen
Schaffe dir einen persönlichen Rückzugsort, an dem du regelmäßig entspannen kannst. Dies kann ein ruhiges Zimmer, eine gemütliche Ecke mit bequemen Kissen oder ein Platz im Freien sein. Gestalte diesen Ort so, dass er auf dich beruhigend wirkt, beispielsweise durch gedämpftes Licht, sanfte Farben und beruhigende Düfte. Wenn du dich überfordert fühlen, ziehst du dich in diesen Raum zurück, um zu regenerieren.
3. Pausen einplanen
Wenn du weißt, dass du dich in einer reizüberflutenden Umgebung befinden wirst, plane schon vorab Pausen für dich ein. Dies kann bedeuten, dass du dich zwischendurch für ein paar Minuten zurückziehst, um frische Luft zu schnappen, oder einfach einen Moment der Stille suchst, um deine Gedanken zu sammeln oder einen energetischen Schutz zu visualisieren.
4. Sensorische Diät
Eine sensorische Diät (klingt cool, oder?) ist eine Sammlung von Aktivitäten, die dir dabei helfen, deine sensorische Verarbeitung zu regulieren. Überlegen dir, was dir hilft, dich zu beruhigen. (Quasi einen Notfall-Plan.) Das kann beruhigende Musik, das Streicheln deines Haustieres, das Eintauchen in warmes Badewasser oder was auch immer sein. Integriere diese Aktivitäten in deinen Alltag, um ein Gleichgewicht zu schaffen. Ich habe eine „Wenn… dann…“ Liste. Da stehen dann in Stichworten hilfreiche Techniken drauf, die mir helfen. Zum Beispiel: Wenn mir die Augen weh tun (von visuellen Reizen…), dann hilft mir ein feuchtes Handtuch mit (sehr) warmem Wasser, dass ich mir über die Augen lege. 💫 So einfach, so wirksam.
5. Grenzen setzen
Lerne, deine Grenzen zu erkennen und zu kommunizieren. Wir neigen oft dazu, uns in sozialen Situationen zu überfordern, weil wir uns verpflichtet fühlen, anwesend zu sein. Übe, „Nein“ zu sagen, wenn du dich nicht in der Lage fühlst, an einer Veranstaltung teilzunehmen oder eine Verpflichtung einzugehen. Es ist wichtig, deine eigenen Bedürfnisse und dein Wohlbefinden zu priorisieren.
6. Achtsamkeits- und Entspannungstechniken
Achtsamkeitstechniken können uns hochsensiblen Menschen helfen, den Moment bewusst wahrzunehmen und uns weniger von Reizen mitreißen zu lassen. Techniken wie Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung fördern die Selbstwahrnehmung und helfen uns, Stress abzubauen. Hier sind zum Beispiel ein paar Ideen für Achtsamkeit.
7. Bewusstes Konsumverhalten
Achte darauf, wie viel Zeit du mit digitalen Medien verbringst, insbesondere in sozialen Medien. Diese Plattformen können überwältigend für uns sein und zu einem permanenten Gefühl der Überreizung führen. Wir können nicht entscheiden, was wir sehen und können uns nur schwer vor dieser Überflutung schützen. Es sei denn, wir schließen die App 😉 Setze dir klare Grenzen für die Nutzung von Bildschirmen und digitalen Inhalten und gönne dir regelmäßig digitale Auszeiten.
8. Gesunde Lebensgewohnheiten
Ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, deine allgemeine Resilienz gegenüber Stress zu erhöhen. Achte auf regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf. Diese Faktoren beeinflussen dein emotionales und körperliches Wohlbefinden und können dir helfen, die Auswirkungen von Reizüberflutung zu mildern.