
Wie entstehen eigentlich Muscheln?
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Muscheln sind entweder weiblich oder männlich. Im Frühling und/oder Sommer werden sie durch chemische Signale dazu angeregt, zur gleichen Zeit Samenzellen und Eizellen auszustoßen. Ich habe gelesen, dass dies in Vollmondnächten geschehen soll. Da Muscheln häufig vorkommen und nahe beieinander leben, werden ihre Samenzellen und Eizellen durch Meeresströmungen zusammengebracht und verschmelzen.
Entwicklung und Larvenstadien
Aus dieser Verschmelzung entstehen unzählige kleine Larven. Nach etwa ein bis zwei Wochen schlüpfen winzige Larven aus den Eiern, die kleiner als 1 mm sind. Muscheln durchlaufen verschiedene Larvenstadien:
- Trochophora-Phase: In dieser Phase treiben die birnenförmigen bis runden, mikroskopisch kleinen Larven mit mehreren Reihen von Wimpern im Wasser. Diese Wimpern halten die Larven in der Schwebe, sodass sie in den nährstoffreichen oberen Meeresschichten bleiben. Noch leben sie vom "Eidotter". In dieser Phase überlebt nur ein kleiner Bruchteil der Larven.
- Veliger-Phase: Die überlebenden Larven werden Teil des Planktons. Hier beginnen sie zu fressen, z.B. Kieselalgen oder einzellige Grünalgen. Sie entwickeln lappenartige "Flügel" mit Wimpern für Fortbewegung und Nahrungsaufnahme. Manche Muschelarten können sich so viele hundert Kilometer weit bewegen. Die Veliger-Larve bildet langsam eine Schale mit zwei Hälften, die den Larvenkörper umschließen.
Verwandlung zur fertigen Muschel
Die Muschel verliert ihre "Flügel" und sinkt zu Boden. Sie muss hoffen, an einem geeigneten Ort zu landen. Die Muschelschale wächst weiter, indem die Muschel den im Meerwasser gelösten Kalk nutzt. Die Schalen werden vom Mantel, einer Hautfalte der Muschel, gebildet. Auf der Innenseite vieler Muschelschalen ist der Mantelrand sichtbar. Die Schalen bestehen aus drei Schichten: dem farbigen Periostracum, der Prismenschicht und der oft regenbogenfarbig schillernden Perlmuttschicht (Hypostracum).
Struktur und Schutz
Bei allen Muscheln sind die Schalen durch ein elastisches Band und ein verzahntes "Scharnier" verbunden. Mit starken Muskeln kann die Muschel ihre Schale schließen oder öffnen. So schützt sie sich vor dem Austrocknen bei Ebbe und versteckt sich vor Fressfeinden.