
Warum Vögel morgens besonders intensiv singen
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Morgens singen Vögel besonders intensiv, was mit dem Hormon Melatonin zusammenhängt, das über Nacht gebildet wird und ihre biologische Uhr steuert. Beim ersten Licht wird das Hormon freigesetzt, und die Vögel beginnen zu singen. Sie sind jedoch nicht unbedingt lauter als tagsüber. Der Schall breitet sich morgens besser aus, da es meist weniger Wind, Luftverwirbelungen und Nebengeräusche gibt. Die Umgebung ist einfach leiser.
Fokus auf Gesang
Morgens ist es oft noch zu dunkel und kühl, um nach Futter zu suchen. Deshalb konzentrieren sich die Vögel auf das Singen. Dominante Männchen beginnen besonders früh, um den Weibchen zu zeigen, dass sie gute Partner wären. Ab Ende Winter startet das „Vogelkonzert“, und längere Melodien sind zu hören, die sich von den kurzen Rufen unterscheiden. Vor allem Männchen singen, um ihr Revier zu markieren und Weibchen anzulocken. Oft führen sie regelrechte „Gesangsduelle“.
Das besondere Stimmorgan der Vögel
Während Menschen mit Hilfe der Stimmbänder im Kehlkopf Laute erzeugen, besitzen Vögel ein spezielles Stimmorgan namens Syrinx. Diese befindet sich an der Verzweigung der Hauptbronchien am Eingang zur Lunge. Zwei bewegliche Membranen werden durch die Luft aus den Luftsäcken in Schwingung versetzt. Die Syrinx besteht aus zwei Teilen, die separat bewegt werden können, weshalb Vögel zweistimmig singen oder rufen können.
Zeiten des Gesangs
Nicht alle Vogelarten singen zur gleichen Zeit. An der Uhrzeit oder dem Stand der aufgehenden Sonne lässt sich oft erkennen, welche Vögel gerade singen.