
Warum macht die Erlenschaum-Zikade sogenannte Hexenspucke?
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Wenn du im Frühling oder Sommer durch Wiesen und Wälder streifst, hast du vielleicht schon einmal kleine, schaumige Gebilde an Pflanzenstängeln entdeckt. Diese geheimnisvolle „Hexenspucke“ ist das Werk der Erlenschaumzikade, einem kleinen Insekt, das sich auf faszinierende Weise schützt und tarnt.
Was ist Hexenspucke?
Die schaumigen Gebilde, bekannt als „Hexenspucke“, sind nichts anderes als ein Schutzmechanismus der Erlenschaumzikadenlarven. Der Schaum besteht aus Luftblasen, die die Larve durch rhythmische Bewegungen ihres Hinterleibs erzeugt. Diese Blasen werden mit einer Flüssigkeit vermischt, die die Larve aus den Pflanzen saugt. Das Ergebnis ist ein schaumiges Versteck, das Feuchtigkeit spendet und Fressfeinde abschreckt.
Warum erzeugt die Zikade diesen Schaum?
Die „Hexenspucke“ erfüllt mehrere wichtige Funktionen:
- Schutz vor Fressfeinden: Der Schaum verdeckt die Larve und macht sie für potenzielle Fressfeinde wie Vögel und Ameisen schwer zu finden.
- Feuchtigkeitsspeicher: Der Schaum hält die Larve feucht, was besonders wichtig ist, da die Larve sehr empfindlich gegenüber Austrocknung ist.
- Temperaturregulierung: Der Schaum hilft zudem, die Temperatur um die Larve herum zu regulieren, was in heißen Sommermonaten von Vorteil ist.
Das Leben der Erlenschaumzikade
Nach der Überwinterung als Ei schlüpfen die Larven der Erlenschaumzikade im Frühjahr. Sie beginnen sofort, Pflanzensäfte zu saugen und ihren charakteristischen Schaum zu produzieren. Nach mehreren Wochen und Häutungen entwickeln sie sich zu ausgewachsenen Zikaden, die die Sommermonate damit verbringen, sich zu paaren und Eier für die nächste Generation zu legen.
Die Erlenschaumzikade ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie Insekten kreative Lösungen für ihre Überlebensstrategien entwickeln. Die „Hexenspucke“ mag für uns mysteriös erscheinen, ist aber ein geniales System, das der Larve Schutz und ein angenehmes Mikroklima bietet.