Schwertmuscheln – Meister des Eingrabens

Schwertmuscheln – Meister des Eingrabens

Wenn du schon einmal in Holland oder Deutschland am Meer warst, bist du ihnen sicherlich begegnet: den Schwertmuscheln, auch bekannt als „Stangenmuscheln“. Als Kind habe ich mich immer gefreut, wenn ich eine Muschel mit beiden zusammenhängenden Schalen gefunden habe. Du kennst doch sicherlich Austern und hast vielleicht eine Vorstellung davon, wie Muscheln normalerweise bewohnt sind. Aber wie sieht es mit der Schwertmuschel aus, die bis zu 13 cm lang werden kann? Schwimmen sie einfach so durchs Meer?

Lebensweise und Anpassungen

Schwertmuscheln sind faszinierende Geschöpfe. Sie haben ein vorderes und ein hinteres Ende: das vordere ist gerundet, das hintere leicht schräg. Diese Muscheln sind Kopffüßler, ausgestattet mit einem kräftigen Fuß am vorderen Ende, mit dem sie sich im sandigen Boden aufrecht halten können.

Was sie besonders macht, ist ihre Fähigkeit, sich in den Meeresboden einzugraben. Durch spezielle Bewegungen ihrer Schale verändern sie den Sand um sich herum und sinken wie in Treibsand ein. Die Muschel öffnet sich, schafft einen Leerraum und zieht sich ruckartig zurück, wodurch der Meeresboden nachrutscht. So reduziert sich die Reibung mit dem Sand, und sie sinkt innerhalb einer Sekunde etwa einen Zentimeter ein. Mit ihrem muskulösen Fuß zieht sie sich immer tiefer und kann bis zu 70 cm tief im Sand verschwinden.

Leben im Verborgenen

Schwertmuscheln leben senkrecht, kopfüber im Meeresboden und bevorzugen es, dicht unter der Oberfläche zu bleiben, wo sie Wasser und Nahrung filtern. Auf einem Quadratmeter können sich bis zu 400 Schwertmuscheln tummeln!

Am hinteren Ende der Muschel befinden sich die sogenannten Siphone, röhrenförmige Organe, die frisches, sauerstoffreiches Wasser aufnehmen und altes Wasser mit Exkrementen abgeben. Dabei ernährt sich die Muschel von Plankton, das im Wasser schwebt, und nutzt ähnliche Bewegungen wie beim Eingraben.

Fortpflanzung ohne Grenzen

Interessanterweise haben Schwertmuscheln keinen direkten Geschlechtsakt. Ihre Fortpflanzung erfolgt extern: Eier und Spermien schwimmen frei im Meer und treffen sich zufällig zur Befruchtung.

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