Schwertmuscheln – Meister des Eingrabens

Schwertmuscheln – Meister des Eingrabens

Wer schon einmal in Holland oder Deutschland am Meer war, kennt sie: Die „Stangenmuschel“. Als Kind habe ich mich immer gefreut, wenn ich eine Muschel mit zwei zusammenhängenden Teilen gefunden habe. Du kennst doch bestimmt Austern und hast so auch in etwa eine Vorstellung, wie die normale Muschel bewohnt ist, oder? Wie stellst du dir den Bewohner einer Schwertmuschel vor? Immerhin können diese Muscheln bis zu 13 cm lang werden. Was meinst du, wo diese Muscheln wohnen? Schwimmen sie einfach so lang wie sie sind durchs Meer?!

Wenn du keine Antwort auf diese Fragen hast: Kein Problem. Die hatte ich auch nicht. Aber ich habe mich direkt kopfüber in die Recherche gestürzt und wirklich interessante Fakten über diese Muschel herausgefunden.

Lebensweise und Anpassungen

Also erst einmal haben diese Muscheln ein vorderes und ein hinteres Ende. Das ist wichtig, weil das vordere Ende ist gerundet und das hintere Ende ist leicht schräg. Die Schwertmuschel ist nämlich ein Kopffüßler! Sie hat einen richtig muskulösen Fuß an ihrem vorderen Ende! Den braucht sie, um sie sich im sandigen Boden aufrecht festhalten zu können.

Was aber noch viel cooler ist: Diese Muscheln sind wahre Meister darin, sich einzugraben. Sie verändern nämlich durch ihren Körper den Sand in ihrer Umgebung, sodass sie einsinken wie in Treibsand! Das machen sie durch eine bestimmte Bewegung ihrer Schale: Erst klappt sich die Muschel auf, sodass ein Leerraum um sie herum entstecht, dann zieht sie diese ruckartig zurück, sodass der Meeresboden gemeinsam mit der Muschel nachrutscht. Die Reibung mit dem Sand verringert sich und sie sinken innerhalb einer Sekunde rund einen cm tief ein. Dabei zieht sich die Muschel mit ihrem muskulösen Fuß immer wieder ein Stückchen tiefer. Sie schafft es so, sich in Tiefen von bis zu 70cm einzugraben!

Die Muscheln leben also senkrecht, kopfüber im Meeresboden. Sie befinden sich allerdings am liebsten dicht unter der Oberfläche, sodass sie dort Wasser und Nahrung (mit ihrem Popo) filtern können. Auch wenn das kaum vorstellbar ist, passen auf einen Quadratmeter bis zu 400 Schwertmuscheln!

Wir haben und nun den Kopf mit „Fuß“ der Schwertmuschel angeschaut. Aber was ist mit dem anderen Ende? Am Hinterende sitzen nämlich sogenannte Siphone. Das sind röhrenförmige Organe (wie Kiemen), die viele Schalenweichtiere haben. Hier wird frisches, sauerstoffreiches Wasser hinzugeführt und altes Wasser (mit Exkrementen) wieder abgegeben. Durch die Aufnahme des Wassers, ernährt sich die Muschel auch direkt: Sie nimmt das frei im Wasser schwebende Plankton auf und verwertet dieses. Das Fressen findet übrigens über eine ähnliche Bewegung statt, wie auch das Eingraben.

Schwertmuscheln haben übrigens keinen Sex. Die Vermehrung findet extern statt. Heißt: Sowohl die Eier, als auch die Spermien schwimmen durchs Meer und befruchten sich „mit Glück“, indem sie sich treffen.

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